Homöopathie
Homöopathie ist in vieler Munde, viele haben schon einmal Homöopathie angewandt oder bekommen, aber wenige wissen was homöopathische Behandlung wirklich ist, wie sie funktioniert und welche Möglichkeiten sich mit ihr bieten und wo ihre Grenzen sind.
Vom Laien wird die Homöopathie oft in einen Topf mit anderen Naturheilverfahren geworfen, wie Fastenkuren, Heilpflanzenkunde, Bachblüten usw. Die klassische Homöopathie ist jedoch kein Naturheilverfahren, sie ist vielmehr eine eigenständige alternative Heilmethode, vor allem, zu der vorherrschenden Schulmedizin. Sie ist bei richtiger Anwendung nebenwirkungsfrei, heilt sanft und dauerhaft. Dort wo sie nicht mehr heilen kann, weil der Organismus nicht mehr reaktionsfähig ist, zu geschwächt ist, durch falsche Behandlungsmethoden oder die Krankheit schon zu weit fortgeschritten ist, kann sie noch lindernd wirken und den Menschen bei klarem Bewusstsein Lebensqualität geben und ihn in Ruhe und Würde sterben lassen.
1807 formulierte der Arzt Samuel Hahnemann zum ersten Mal öffentlich den Grundsatz seiner neuen Heilmethode: “Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.“
Dies stand im krassen Gegensatz zu den damaligen Behandlungsmethoden, die da unter anderem waren: Aderlass, Schröpfen, Blutegel setzen, Brechkuren usw. Diese raubten dem kranken Menschen zu seiner Krankheit auch noch die notwendigen Körpersäfte zur Heilung und unterdrückten die Krankheitssymptome. Das Resultat war und ist heute nicht anders wie damals, dass die Krankheitssymptome verschwanden, nach einer gewissen Zeit der Unterdrückung jedoch wiederkamen, aber meist schlimmer als vorher, so dass die Substanzen, die verabreicht wurden und werden, stärker gegeben werden mussten, um die Krankheitssymptome erneut zu unterdrücken, mit den ganzen ihr bekannten und unbekannten Nebenwirkungen.
Schlimmer war und ist auch heute noch, wenn die ursprünglichen Krankheitssymptome gänzlich verschwanden und dafür neue und schlimmere Krankheitssymptome entstanden, oder neben den ursprünglichen Krankheitssymptomen nun noch neue Symptome, auf Grund der gegebenen Arzneien, hinzukamen.
Ein geradezu klassisches Beispiel für so eine schädliche Behandlungsform ist der unterdrückte Hautausschlag, der nun verschwunden ist und stattdessen als Asthma erscheint oder sich nun abwechselt mit Hautausschlag und Asthma.
Da Hahnemann selbst Arzt war, sah er die leidvollen Folgen der schulmedizinischen Behandlung die den Menschen nicht heilen konnte, ihn aber zusätzlich zu dem ganzen Leid kränker machte und ihm noch die Lebensfreude nahm.
Es verwundert in diesem Zusammenhang nicht, dass die iatrogenen Erkrankungen, das sind Krankheiten, die durch falsche medizinische Behandlung erst entstehen, mit zu den häufigsten Erkrankungen zählen.
Bei dem Heilungsgrundsatz, „Ähnliches werde mit Ähnlichem geheilt“, wird nun nicht durch Gegensatz behandelt, wie in der Schulmedizin, sondern durch Ähnliches. D. h. es wird bei Krankheit ein Arzneimittel verabreicht, dass bei einer Arzneimittelprüfung die ähnlichsten Symptome entwickelt, wie in der Krankheit. Arzneimittelprüfungen werden nicht am Tier durchgeführt, diese sind völlig überflüssig und vor allem wertlos für die Behandlung von Menschen. Arzneimittelprüfungen werden in der klassischen Homöopathie an gesunden Menschen vorgenommen. In einem Doppelblindverfahren wird dem Prüfling in bestimmten Abständen eine Arznei verabreicht, die bei dem Prüfling eine Befindensveränderung hervorruft. Diese hat er genau zu dokumentieren. Bereits 2 Monate vor der Prüfung hat der Prüfling jeden Tag sein Befinden zu dokumentieren, von Essensmodalitäten über Schlafgewohnheiten, Stimmungen bis zum Lebensrhythmus. Diese Dokumentation führt er auch während der Arzneieinnahme und darüber hinaus mehrere Monate hindurch aus. Wichtig bei der Arzneimittelprüfung ist, dass der Prüfling ein geregeltes Leben führt, gesund ist, frei ist von Laster wie Alkohol, Drogen und nicht in lebenseinengenden Bedingungen lebt.
Die Symptome die der Prüfling in der Arzneimittelprüfung nun entwickelt werden sorgfältig notiert und ergeben mit vielen anderen Prüfungen das Arzneimittelbild. Wenn ein Mensch nun erkrankt und Krankheitssymptome entwickelt, die sich mit einem Arzneimittelbild decken, welche bei einer Arzneimittelprüfung entdeckt wurden, wird ihm diese Arznei verabreicht, da diese ihm helfen wird. Ein Beispiel: Ein Mensch der in der Arzneimittelprüfung Atropa Belladonna erhält, was er natürlich nicht weiß, wird Symptome entwickeln, sofern er empfänglich dafür ist, die typisch für das Arzneimittelbild Belladonna sind. Das sind z.B. klopfende oder pochende Kopfschmerzen, mit rotem und heißem Kopf und gleichzeitig kalten Extremitäten, glasige, fiebrige Augen, evtl. mit Schwindel, Empfindlichkeit auf Erschütterung, wie Gehen oder Setzen aufs Bett und ein heftiges Gemüt. Die Symptome, die bei einer Arzneimittelprüfung entstehen, verschwinden nach Absetzen der Arznei wieder vollständig.
Wenn nun ein Mensch erkrankt mit hohem Fieber, rotem heißem Kopf, fiebrige, glasige Augen mit kalten Extremitäten und klopfenden Kopfschmerzen, so wird vermutlich Belladonna das richtige Arzneimittel sein. Ich habe bewusst bei dem Beispiel keine Diagnose wie z.B. Grippe eingesetzt, weil die Diagnose in homöopathischer Behandlung nicht von so großer Bedeutung ist. Wir benötigen die Diagnose nicht als Grundlage zur Behandlung. Grundlage für eine Behandlung sind immer die vorhandenen individuellen Symptome. Während einer Grippe entwickelt jeder Mensch eigene Symptome. D.h. der eine hat Husten bei einer Grippe, vielleicht mit Schmerzen oder ohne, der andere hat nur Schnupfen, bei einem fließt es aus der Nase wie Wasser, beim anderen ist sie verstopft oder es kommt dicker „Schnotter“ heraus. Einer hat Fieber, einer hat Kopfschmerzen dabei, einer hat Durst auf Kaltes, der andere auf Warmes, dem einem ist kalt, ein anderer schwitzt, einer will seine Ruhe haben, ein anderer möchte nicht alleine sein. So sind bei jedem Patienten die Symptome unterschiedlich und jeder benötigt immer ein individuell ausgesuchtes Mittel. Um die vorhandenen Symptome alle aufzunehmen benötigt es Zeit, darum dauert es bei einer homöopathischen Anamnese, in der Regel länger, als bei einer schulmedizinischen Anamnese.
Durch das Verabreichen des korrekt ausgewählten Arzneimittels werden die nicht lebensbedrohlichen Krankheitssymptome kurzfristig verstärkt und verebben dann ganz.
Der Grund für das Verschwinden der Symptome liegt nicht in einer Unterdrückung der Symptome. Das, was wir landläufig als Krankheit bezeichnen, ist nicht das eigentliche Übel, das es zu bekämpfen gilt, sondern in Wahrheit versucht der Organismus mit Hilfe der Krankheitssymptome (Krankheit) die belastenden Reize zu besiegen. Durch die homöopathische Arznei unterstützen wir den Organismus in seinem Bestreben mit, belastenden, Reizen, fertig zu werden.
Da jedes einzelne homöopathische Mittel eine andere Befindensveränderung im Menschen hervorruft, ist es wichtig, dass immer nur eine Arznei auf einmal gegeben wird, damit der Organismus nicht in widersprüchliche Richtungen gezogen wird, und dadurch inaktiv wird.
Da Krankheit im Grund genommen nur eine Verstimmung der Lebenskraft ist, ergibt sich automatisch, dass wir nicht in toxischen Dosen die Befindensveränderungen herbeiführen können, sondern nur auf energetischem Wege. D.h., wenn Krankheit und Heilung letztendlich ein dynamischer Vorgang ist, dann können wir auch nur dynamisch heilen. Somit müssen wir Arzneien verwenden, die dynamisiert, bzw. potenziert sind.
Dazu bedient sich die Homöopathie eines Vorganges der wohl einmalig in der Medizin ist. Sie verdünnt die Ausgangssubstanzen wie z. B. Pflanzen, Mineralien, Tierstoffe mit Alkohol oder Milchzucker und verreibt und verschüttelt sie gleichzeitig. Dieser Vorgang wird potenzieren genannt.
Dadurch wird die Arznei immer energievoller, verliert aber gleichzeitig an stofflichen Molekülen, so dass wir zum Schluss eine an die Ausgangssubstanz gebundene reine Energieform haben, die stärker wird, je häufiger dieser Vorgang wiederholt wird.
So ist z.B. eine Belladonna C200 viel wirksamer, höher und stärker, als eine Belladonna C2 oder C12, weil sie viel energiereicher ist. Außerdem sollten Gifte möglichst nicht in zu niedrigen Dosen und zu oft verabreicht werden wie, D2 bis D 12 oder C2 bis C12, da sie noch giftige Substanzen in materiellen Dosen enthalten.
Die Schnelligkeit der Heilung ist abhängig von der Potenzhöhe der Arznei und davon, ob es eine chronische oder akute Erkrankung ist.
Somit ist die klassische Homöopathie eine Medizin, die durchaus als die Medizin der Zukunft bezeichnet werden kann, da sie gemäß unserer Zeit, zuerst auf der energetischen Ebene heilt, und damit eine Veränderung auf der körperlichen Ebene automatisch nach sich zieht.
Kaffee, schwarzer Tee, Pfefferminz in jeder Form, auch in Zahnpasta sollte vermieden werden, da es das homöopathische Arzneimittel unwirksam machen kann. Ebenso kann kaltes Duschen und Sauna die Mittelwirkung aufheben. Bei Beschwerden, ohne Rücksprache mit der behandelnden Homöopathin, bitte nichts nehmen.